Widmungsporzellane

Geschenke, die von Herzen kamen

Mit persönlichen Widmungen versehenes Porzellan, kam während des 19. Jahrhunderts auch bei einer breiteren Bevölkerungsschicht in Mode. Komplette Services lagen zwar jenseits ihrer finanziellen Möglichkeiten, Einzelteile jedoch, wie diese beiden Tassen, konnte man sich leisten und waren als Geschenke sehr beliebt.

Die ausgestellten Objekte wurden vermutlich von Porzellanmaler Josef Heinrich Graef aus Walle, heute zur Stadt Aurich gehörend, gefertigt. Er versah sie mit dem Namen der Beschenkten, deren Geburtsdatum und -ort sowie mit dem Namen des Schenkenden, der als Infanterist in Aurich diente. Die beiden Tassen ließ Ulrich Bleeker als Andenken für seinen Vater und seine Großmutter im Jahr 1884 fertigen, worauf die Jahreszahl auf einer der Tassen hinweist.

Das Haus der Familie Bleeker in Emden wurde im 2. Weltkrieg während der Luftangriffe 1944 vollständig zerstört. Wie groß der Erinnerungswert der beiden Tassen war, erkennt man daran, dass Ulrich Bleeker die Scherben der beiden Tassen aus den Trümmern rettete  und diese wieder zusammenfügte,  um sie als Andenken in der Familie weiterzuvererben.