Objektschau

In dieser Reihe werden außergewöhnliche Objekte aus den Sammlungen des Ostfriesischen Teemuseums gezeigt. So können immer wieder neue, besondere oder spannende Objekte betrachtet werden, die in den Depots des Museums verwahrt werden und nicht in einer Ausstellung gezeigt werden können. Diese Objekte werden hier erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Zu Zeiten der alten Griechen und Römer nutzte man zwar noch andere Zusammensetzungen, Messing wurde aber damals schon hergestellt. Heute bezeichnet man damit üblicherweise eine Legierung aus einem Kupfer-Zink-Gemisch. Seit dem späten Mittelalter stellte man daraus bevorzugt auch Haushaltsgeräte wie Teekessel, Tabletts und andere Kleingeräte her.

 

Das hier zu sehende Messing-Ensemble besteht aus Teekessel, typisch ostfriesischem
Stövchen und Tablett.

 

Unterster Bestandteil ist das runde Tablett mit einem Durchmesser von 35 cm, das mit einem schlichten Rand verziert ist. Das filigran gearbeitete Stövchen (niederdt. ‚Stove‘: heizbarer Raum, Darre oder Kieke) dient zum Warmhalten des Kessels. Es besteht ringsum aus durchbrochener Messingarbeit, die sich hier durch die Anordnung vieler Halbkreise und Bögen auszeichnet. Die Art der Muster der Stövchen variierte von Schmied zu Schmied. Unter dem Einsatz, auf den der Teekessel gestellt wird, findet eine Wärmequelle Platz. Heutzutage ist das in der Regel ein Teelicht. Das Stövchen steht auf kleinen Füßen und besitzt einen Bügelgriff. Es wurde in Hand-arbeit hergestellt. Der Teekessel thront auf dem Stövchen und ist insgesamt sehr schlicht gehalten. Ringsum weist er 13 Kanten auf. Die Tülle ist geschwungen und der Griff besteht aus schwarz lackiertem Holz. Sein Boden ist auffällig dünn, damit der Kontakt zum Herd möglichst nah ist und das Wasser zügig kocht. Insgesamt scheinen alle drei Teile viel genutzt worden
zu sein.

Datierung:

vermutlich Anfang 20. Jhd.

Material:

Messing, Holz

Herkunft:

Schenkung