Teekanne mal anders

Geformt wie ein Haus, mit Dach, Giebel, Fenstern und einer detailreichen Fassade präsentiert sich diese Teekanne aus dem Hause VEB Gräfenroda Keramik. Die Produkte dieses Herstellers hatten in der Regel keine Formnummern, sondern Formnamen wie „Erna“, „Werner“ oder „Rakete“. Über den Formnamen dieser Kanne kann nur gemutmaßt werden.

1892 hatte der Steingutfabrikant Christian Carstens zusammen mit seinem Bruder Ernst ihren ersten Keramikbetrieb in Rheinsberg erworben. Im Laufe der Zeit kamen Keramik- und Porzellanfabriken in 15 weiteren Städten hinzu – darunter Elmshorn, Lübeck,  Haldensleben, Wallhausen und Gräfenroda.


Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war die Carstens-Gruppe der zweitgrößte Keramikproduzent Deutschlands – nach Villeroy & Boch.

 

1948 wurden alle ehemaligen Carstens KGs auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone enteignet und in  volkseigene Betriebe (VEB) überführt. Griff man dort anfangs noch auf die Designs aus der Vorkriegszeit zurück, wurden ab Mitte der 1950er Jahre eigene Formen und Modelle entwickelt. Der VEB Gräfenroda im thüringischen Ilmkreis produzierte noch bis 1977.