Sonnenfächer und Windmacher
vermutl. Frankreich, 1. Viertel des 19. Jhds.
Fächer, die sich zu einem Rad auseinanderfalten lassen, waren in der Zeit des Biedermeier in Mode. Die 26 aus hellem, transparentem Horn geschnittenen Fächerstäbe ziert ein gegenständiges Negativmuster, d. h. das Muster wird durch die feinen, ausgesägten Ornamente gebildet. Der Musterrapport umfasst immer zwei Stäbe. Eine mit deckender Wasserfarbe gemalte zierliche Rosengirlande schmückt das Fächerblatt.
An Stelle eines Dorns – eines Metallstifts, der die Fächerblätter an einem Ende zusammenhält und um den sie gedreht werden können – ist hier ein winziges, ausziehbares Fernglas eingesetzt, das ein unauffälliges Beobachten ermöglichte. Unter dem oberen Rand werden die Fächerblätter mit einem Seidenband zusammen gehalten.
Zusammengelegt passten diese Fächer auch in kleine Beutel oder Täschchen. Solche verspielten Fächer waren für die Damen der Biedermeierzeit ein unverzichtbares und sehr beliebtes Modeaccessoire.