Land der Alleen

Die schönsten und wertvollsten Alleen in Niedersachsen

Der Niedersächsische Heimatbund (NHB) hat mit Hilfe der Niedersächsischen Bingo!-Umweltstiftung eine repräsentative Übersicht über die niedersächsischen Alleen erarbeitet.
Mit Hilfe des interaktiven Web-Portals www.alleenniedersachsen.de wurden niedersachsenweit rund 2.000 Alleen von engagierten Bürgerinnen und Bürgern gemeldet, die von Projekt-Mitarbeitern des NHB aufgesucht und fotografiert wurden.

 

Die besten Aufnahmen aus diesem Projekt werden in der Wanderausstellung „Land der Alleen – Die schönsten und wertvollsten Alleen in Niedersachsen“ vorgestellt.

Die Ausstellung
„Alleen in Niedersachsen“ zeigt Alleen in all ihrer Vielfalt im „Land der Alleen“. Sie beleuchtet neben der histo-rischen Entwicklung vor allem die Bedeutung von Alleen für den Naturschutz und den Erhalt der niedersächsischen Kulturlandschaften. Der Niedersächsische Heimatbund setzt sich seit Langem für den Erhalt der Alleen ein und will mit der Ausstellung ein Bewusstsein für diese oft vernachlässigten, aber wichtigen Elemente in den Kulturlandschaften wecken.

 

Alleen – wichtige Elemente in der Kulturlandschaft
Alleen prägen seit Jahrhunderten das Landschaftsbild in Niedersachsen. Ursprünglich in herrschaftlichen Parkanlagen entstanden, begleiteten sie seit der Mitte des 18. Jahrhunderts die neuen Chausseen. Andere betonten bedeutende Gebäude in der Landschaft oder dienten als Futter- und Fruchtbringer entlang von Heerstraßen, Handels-, Kirch- und Pilgerwegen. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren Alleen in der Kulturlandschaft überall verbreitet. Mit dem Ausbau der Straßen in den 1960er- und 1970er Jahren wurden viele Alleen beseitigt. Doch viele historische Alleen blieben erhalten, neue wurden gepflanzt.

 

Alleen vernetzen Lebensräume
Alleen gliedern und beleben Räume in der Landschaft. Gerade in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gegenden sind sie oft die einzigen strukturgebenden Elemente. Sie vernetzen dadurch artenreiche Insekten- und Vogelfauna. Fledermäuse nutzen Alleen als Jagdbiotope und segeln gern entlang der linienförmigen Strukturen an den Straßen. Straßenbäume sind zudem wichtig für das Mikroklima, sie tragen maßgeblich zur Luftfilterung und Reduzierung der Feinstäube in den Verkehrsabgasen bei.

 

Die Geschichte der Alleen in Niedersachsen
Der Begriff Allee kommt aus dem französischen „aller“ für „gehen“. Der Mediziner Charles Estienne beschrieb damit erstmals 1536 einen schattigen Gehweg in einem architektonischen Garten. Doch bereits im Altertum gab es im Orient, im alten Ägypten und im Römischen ReichBeschreibungen von Straßen, die beidseitig von Bäumen gesäumt wurden. Seit der Renaissance wurden Alleengestalterisch in Gärten und Parks des Adels gepflanzt, auch in Niedersachsen. Im 18. Jahrhundert wurden Alleen vermehrt als Begleitung von Chausseen angelegt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts dienten Alleen der Gestaltungstädtischer Räume, etwa der militärisch nun unnötigenWallanlagen. Im Wachsen der Städte im 19. Jahrhundert wurden ihre neuen Ausfallstraßen mit Alleen bepflanzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Straßenverkehr stark zu und ein Großteil der niedersächsischen Alleen musste dem Straßenbau weichen. Doch in den späten 1970er-Jahren kam es zu einem Umdenken und neue Alleen entstanden. Heute prägen viele Alleen unsere Kulturlandschaft; sie zu erhalten ist eine notwendige und zugleich angenehme Pflicht.

Gefördert mit Mitteln des Landes Niedersachsen durch die Landschaftsverbände Südniedersachsen und Stade, die Schaumburger und die Oldenburgische Landschaft:

Eine Ausstellung des